Sonntagabend, kurz nach 19.30 Uhr – Sirenenalarm in Großkrotzenburg.
Die Leitstelle Main-Kinzig alarmiert die Einsatzkräfte der Feuerwehr Großkrotzenburg zu einem Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen – Menschenleben in Gefahr.

Nachdem der Gruppenführer des ersteintreffenden Löschfahrzeuges die Lage erkundet hatte, wurden auf dem schnellsten Weg Maßnahmen zur Befreiung der eingeklemmten Personen und die Sicherstellung des Brandschutzes vorbereitet.

Glück für alle Beteiligten: Der erkundende Gruppenführer entdeckt einen Aufkleber mit dem Hinweis auf eine Rettungskarte im Fahrzeug. Dadurch wussten die Retter, wo und wie Spreizer und Rettungsschere eingesetzt werden können.

Zum Glück handelte es sich hierbei um einen fiktiven Einsatz, welcher aber jederzeit Realität werden kann. Je schneller verunfallte Personen aus ihrem Fahrzeug gerettet werden können, desto höher sind die Überlebenschancen. Die hohen Sicherheitsstandards moderner Autos reduzieren das Risiko schwerer Verletzungen bei einem Unfall, erschweren es auf der anderen Seite den Rettungskräften, Verletzte schnell aus dem Auto zu befreien.

Was ist die Rettungskarte?

Die Rettungskarte ist eine schematische Darstellung des jeweiligen Autos in der Draufsicht und von der Seite. Darauf erkennen die Rettungskräfte alle rettungsrelevanten Bauteile wie Karosserie Verstärkungen, Airbags oder Gurtstraffer. Die Rettungskräfte sehen so auf einen Blick, wo etwa Verstärkungen das Schneiden behindern würden oder es gefährlich wäre, mit der Rettungsschere anzusetzen.

Warum sollte ich mir eine Rettungskarte zulegen?

Um Verletzte schnell und sicher aus dem verunfallten Fahrzeug retten zu können, müssen die Rettungskräfte an der richtigen Stelle ansetzen. Die Rettungskarte enthält alle benötigten Informationen auf einen Blick – und kann damit Leben retten.

Ist eine Rettungskarte Pflicht?

Die Rettungskarte im Auto ist keine Pflicht. Es ist aber dennoch ratsam, eine Karte mit sich im Fahrzeug zu führen.

Was kostet eine Rettungskarte?

Die Rettungskarte ist kostenfrei und kann im Internet, etwa bei AvD, DEKRA, ADAC oder auch bei Autoherstellern heruntergeladen und farbig ausgedruckt werden.

https://www.dekra.de/de/download-rettungskarte/
https://rettungskarten-service.de/
https://www.motor-talk.de/rettungskarte

Mit der Notrufnummer 112 kann in der gesamten Europäischen Union (EU) kostenlos und schnell Hilfe gerufen werden. Der 11.2. ist ein guter Tag, um Freunde, Familie, Kollegen auf die Wichtigkeit der 112 hinzuweisen. Bei einem Notfall kann jede Sekunde zählen, daher ist es wichtig, sich bei einem Notruf richtig zu verhalten. Damit es im Ernstfall reibungslos läuft, werden wichtige Fragen von der Notrufzentrale gestellt:

1. Wo ist es passiert?
Mach eine möglichst genaue Angabe, wo der Unfall passiert ist. Ort, Stadtteil, Straße, Hausnummer, Stockwerk und weitere Angaben helfen den Einsatzkräften, den Unfallort schnell zu finden. Solltest du dich nicht auskennen, bitte die Menschen um dich herum um Hilfe bei der Ortsangabe oder beschreibe, was du um dich herum siehst, z.B. Berge, Kirchtürme, auffällige Gebäude oder sonstige Orientierungshilfen.

2. Was ist passiert?
Beschreibe kurz, was passiert ist, wie es zum Unfallereignis gekommen ist oder wie du die Situation aktuell wahrnimmst

3. Wie viele Verletzte?
Damit die Einsatzkräfte gezielt alarmiert werden können, ist es wichtig, dass du angibst, wie viele Personen verletzt sind und welche Verletzungen in etwa vorliegen.

4. Wer ist am Telefon?
Nenne deinen Namen sowie deine Rufnummer, damit dich die Notrufzentrale bei Rückfragen erreichen kann

5. Warten!
Nicht auflegen! Falls im Gespräch etwas nicht verstanden wurde, wird dir der Disponent dir Rückfragen stellen. Lege deshalb erst dann auf, wenn die Notrufzentrale das Gespräch beendet.

Es hilft nichts, den Mitarbeiter der Notrufzentrale immer wieder zu unterbrechen und darauf hinzuweisen, dass es schnell gehen muss. Meist wird bereits nach wenigen Sekunden ein geeignetes Rettungsmittel – Feuerwehr, Notarzt, Rettungswagen – alarmiert. In der Regel bekommt das der Anrufer gar nicht mit. Der Mitarbeiter fragt nach der Alarmierung dennoch weiter, um wichtige Informationen zu bekommen. Wenn es nötig ist, teilt er diese den Einsatzkräften auf der Anfahrt mit. So können sich auch die alarmierten Helfer bereits vor dem Eintreffen am Einsatzort bestmöglich vorbereiten.